Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt.
So einfach ist das – Dialog – Transparenz – Respekt!
Aber die Weltwirtschaft hat sich leider nach anderen „Werte-Säulen“ entwickelt: Profit – Profit – Profit! Und das gelingt am einfachsten, wenn man die ohnehin schon armen, nicht-organisierten und daher auch mit den Machtspielchen überhaupt nicht vertrauten Menschen gnadenlos ausnutzt:
Sie dürfen arbeiten und sollen dankbar dafür sein, denn sonst hätten sie ja schließlich gar nichts!
Dabei vergessen die großen „Global Player“ (wie man das ja wohl heutzutage so nennt) nur allzu oft, dass es sich hier um Menschen handelt!
Ursprünglich gedacht war das Ganze vielleicht schon so, dass alle davon profitieren und zu Wohlstand kommen, aber dass das definitiv nicht funktioniert hat, sieht und spürt man ja nicht nur in fernen Ländern.
Der faire Handel will als Gegenentwurf zu dieser ausbeuterischen Art des Welthandels verstanden sein. Anfangs für die sogenannte dritte Welt entwickelt und gedacht, werden in den letzten Jahren auch immer mehr heimische, „westliche“ Produktionen in punkto Fairness verbessert. Nach wie vor ist die Benachteiligung und damit das Verbesserungspotential selbstverständlich in Afrika, Teilen Asiens und Südamerika nach wie vor am größten. Es gibt viele Menschen, die sich für dieses große Ziel eines gerechten Welthandels einsetzen:
Die einen sind Vorreiter, die vor vielen Jahren angefangen haben, den fairen Handel zu entwickeln und ihn seither immer weiter voranbringen. Hierzu zählen zum Beispiel:
- Handelsorganisationen, wie die GEPA und El Puente u.v.a.m. (siehe hierzu auch unsere Seite Faire Siegel),
- die WFTO als Monitoring- und Zertifizierungsunternehmen, die 10 Fair Handels Kriterien definiert hat,
- Fairtrade (Deutschland) als großer Produkt-Siegelgeber, der einen schönen Überblick zu den Fairtrade Fakten (pdf) zusammengestellt hat und Fairtrade Städte und Fairtrade Schulen zertifiziert,
- das Forum Fairer Handel als Plattform, auf der man alle Informationen zum fairen Handel und zu diesbezüglichen Aktionen und Veranstaltungen erfährt und beim Planen von eigenen Aktionen oder Veranstaltungen Unterstützung erhält, auch als Fairtrade Stadt oder Fairtrade Schule.
Zudem gibt es Produzenten, die keine Zertifizierung haben, aber sich nicht weniger engagiert dem fairen Handel verschrieben haben. Davon gibt es in den letzten Jahren immer mehr. Startups, die nicht den konventionellen, sondern den fairen Weg gehen. Als bestes Beispiel hierfür kann man den Schokoladenproduzenten FairAfric anführen, aber auch Hersteller von Textilien, Handtaschen, Schuhen, Tastatur-Maus-Kombinationen usw.
Und da sind letztendlich wir alle als Konsumenten gefragt!
Es lohnt sich, ein bisschen zu recherchieren und genauer hinzusehen oder auch sich von unseren Lieblingsprodukten inspirieren zu lassen, um die passenden fair gehandelten Produkte zu finden.
Eine Gewinnerin unserer Siegelsammelaktion hat es schön formuliert: Ich will fair behandelt und für meine Arbeit fair entlohnt werden und das möchte ich auch allen anderen Menschen zugestehen.
Und hier geht es nicht um Fragen wie: Wohin in den nächsten Urlaub? Wie groß soll mein nächstes Auto sein?
Hier geht es um: Kann ich meine Familie ernähren? Kann ich meine Kinder in die Schule schicken?
Wenn wir nicht dazu bereit sind, den wahren Wert einer produzierten Ware zu erkennen und natürlich auch zu bezahlen, können sich die anderen vornehmen, was sie wollen und sich anstrengen so viel sie wollen:
WIR KONSUMENTEN SIND GEFORDERT als wichtigste Säule des fairen Handels!